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Ottachringen, der Bach und die Erdbrust

 

Ottachringen wurde vermutlich im 9. Jarhundert gegründet und bestand aus Einzelgehöften, die um die bereits 1230 urkundlich erwähnte Lamprechts- oder Lambertkirche lagen. Bis ca. 1780 stand sie im Bereich der heutigen Kappelle des Ottakringer Friedhofs.

Somit befand sich das Gebiet der heutigen Erdbrustgasse in unmittelbarer Nähe des ältesten Ortsbereichs von Ottakring.

 

 

Alte Postkartenansicht von der Gallitzinstrasse auf den Spitz der Erdbrustgasse.

Etwas später entstand entlang des Ottakringer Bachs (damals noch Sankt Ulreichspach) zwischen der heutigen Sandleitengasse und der Vorortelinie ein weiterer Ortsteil in Form einer Strassenzeile.

 

Der Bach war viele Jahrhunderte für massive Überschwemmungen verantwortlich, daher gab es schon früh Bestrebungen, ihn zu kanalisieren.

Er entspringt zwischen dem Europahaus des Kindes und der früheren Restauration Elisabeth-Avenue und fließt die Liebhartstalgasse hinunter, ehe es in die Erdbrustgasse geht.

 

 

Blick auf den kanalisierten Bach am oberen Liebhartstalgraben, nahe seinem Ursprung.

 

Von dort in die Ottakringer Strasse, über den Johann-Nepomuk-Berger-Platz und die nach ihm benannte Bachgasse und verläßt Ottakring zwischen Thaliastrasse und Grundsteingasse in Richtung Innenstadt.

 

 

Der Name Erdbrust rührt von einem Fürsten, der über die Weingärten der heutigen Gasse blickend die Bodenerhebung als Erdbrust bezeichnete. Seit 1883 offiziell Erdbrustgasse.

 

 

Blick auf den Kleingartenverein Liebhartstal. Vorne die Erdbrustgasse mit dem offenen Bachbett. Hinten das alte Wasserwerk, dahinter der Glockenturm der Friedhofskapelle und links ein Pavillion des Wispi (Wilhelminenspital).

Gedanken zum Bach

 

Bis in die 1990er Jahre floss der Ottakringer Bach zwischen dem Erdbrust-Spitz an der Katharinenruhe bis zur Kollburggasse offen in einem mit Kopfsteinpflaster regulierten Bett.

 

Zwar weitgehend als Rinnsal, in den auch einige Abwässer mündeten fungierend nahm er aber an regnerischen Tagen das entstehende zusätzliche Wasser komplett auf.

 

Seit der Kanaliserung dieses letzten offenen Bereichs des Baches kommt es jedes Jahr mehrfach zu Springfluten und Ãœberschwemmungen der Gasse.

 

Zudem gab er der Gasse Charme, Charakter und seine Unverwechselbarkeit.

 

Quelle: Wikipedia;

           Der (un)sichtbare Bach, Alexander Seidl, 2006

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